Eine Reihe von Geophysikern und Geologen benutzt derartige Methoden zur Untersuchung so katastrophaler Naturvorgänge wie Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüchen und Wirbelstürmen. Erste an der Konferenz vorgestellten Ergebnisse zeigen in der Tat die Mächtigkeit der Fraktalmathematik zur Untersuchung komplexer Systeme auf.
Der Geologe Christopher Barton etwa untersuchte historische Datensammlungen über das Auftreten und den zeitlichen Verlauf von Wirbelstürmen. Seine auf Fraktalen beruhende Modellierung der Wirbelsturmdynamik erlaubte eine Vorhersage der mittleren Windgeschwindigkeit der Wirbelstürme beim Auftreffen an einen gegebenen Punkt der Küsten Nordamerikas und Mexikos.
Die traditionelle Methode zur Untersuchung und Vorhersage von Naturkatastrophen setzt zumeist nur statistische Methoden ein und ist damit in ihrer Genauigkeit stark limitiert. Die Untersuchung mittels Fraktalen hingegen stellt den Versuch da, eine gewisse Ordnung in die chaotische Dynamik dieser Systeme zu bringen. Dies soll nicht nur zu einem besseren Verständnis der Physik dieser geologischen Phänomene, sondern auch zu einem Katastrophenfrühwarnsystem führen. Die Ergebnisse der an diesem System arbeitenden Forscher werden schon den zentralen Rettungsorganisationen der USA zur Verfügung gestellt ? in der Hoffnung, dass hier in der Tat Forschung Leben retten kann.