Das veränderte das Verhalten der Tiere stark. Setzten die Forscher ein mit Urin bestrichenes Männchen zu einem Gentech-Männchen in den Käfig, griff letzteres nicht an. Ganz im Gegenteil: Das Gentech-Männchen habe versucht, sich mit dem andern zu paaren, berichten die Forscher. Normalerweise würden Männchen dagegen ihr Käfig als Revier begreifen und Eindringlinge sofort attackieren.
Gesellten die Forscher dagegen Männchen und Weibchen zum Gentech-Männchen dazu, paarte sich dieses scheinbar wahllos mit beiden Geschlechtern. Die Forscher vermuten deshalb, dass die Tiere Männchen von Weibchen gar nicht unterscheiden können. Möglicherweise sei die Pheromon-Erkennung für Jungtiere entscheidend, um die Geschlechter unterscheiden zu lernen. Erst später könnten die Tiere dann die Geschlechter auch anhand anderer Merkmale auseinanderhalten, spekuliert Dulac. Es sei jedoch auch denkbar, dass sich einfach die sexuellen Vorlieben der Tiere geändert hätten.
„Wir haben wahrscheinlich erst die Spitze des Eisberges gesehen“, glaubt die Genetikerin. Sie vermutet weitere durch Pheromone kontrollierte Verhaltensweisen. Auf den Menschen ließen sich die Resultate jedoch kaum übertragen, weil ihnen ein entsprechender Pheromon-Signalweg wahrscheinlich fehle, sagt Dulac.
Vor einigen Monaten jedoch hatten schwedische Forscher Hinweise auf menschliche Pheromone entdeckt. (Lesen Sie den Beitrag Forscher haben möglicherweise menschliche Pheromone entdeckt.)