Ein teilweise gelähmter Mann hat durch die elektrische Stimulation seines Rückenmarks wieder gehen gelernt. Das berichtet die Fachzeitschrift „Spinal Cord“ (Aus. 40, S. 65) in ihrer Februarausgabe.
Wissenschaftler um Richard Herman von der Universität Arizona in Tempe hatten dem Mann, der durch eine Teilverletzung des Rückenmarks an den Rollstuhl gefesselt war, in das Rückenmark Elektroden eingepflanzt. Mit Stromimpulsen regten die Forscher die Nervenverbindungen im Rückenmark neu an. Durch diese Aktivierung wurden die Nervenzellen wieder so sensibilisiert, dass der Mann fast normal gehen lernen konnte. Zudem schienen die Muskeln energiesparender zu arbeiten als zuvor. Der Patient schaffte nach einigem Training auch längere Strecken ohne Ermüdungserscheinungen.
Die Forscher warnen jedoch vor übertriebenen Hoffnungen: Mit dieser Therapie könnten höchstens Querschnittsgelähmte behandelt werden, bei denen die Lähmung nicht komplett sei. Das ist bei ungefähr einem Drittel aller Betroffenen der Fall.
ddp/bdw – Nicole Waschke
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