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Embryonale Affenstammzellen aus unbefruchteten Eizellen hergestellt

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Embryonale Affenstammzellen aus unbefruchteten Eizellen hergestellt
Amerikanische Wissenschaftler haben aus unbefruchteten Eizellen von Affen Stammzellen hergestellt, die die gleichen Eigenschaften besitzen, wie normale embryonale Stammzellen. Aus ihnen konnten verschiedene Zelltypen, darunter Muskel- und Nervenzellen angezüchtet werden, berichten die Forscher im Fachblatt Science (Bd. 295, S. 819). Wenn das gleiche auch mit menschlichen Eizellen gelänge, stünde damit eine neue Quelle ethisch unbedenklicher Stammzellen für medizinische Zwecke zur Verfügung.

Damit aus der Eizelle eines Säugetieres ein Embryo entstehen kann, ist die Befruchtung durch ein Spermium notwendig. Eine Jungfernzeugung, also die Entwicklung von Nachkommen aus einer unbefruchteten Eizelle, ist bei Säugern nicht möglich. Den Forschungsteams der Wake Forest University und der Firma Advanced Cell Technology (ACT) in Worcester ist es jetzt gelungen, unbefruchtete Eizellen von Javaneraffen (Macaca fascicularis) zu Zellteilungen anzuregen. Es entwickelte sich ein Embryo bis zum Blastozystenstadium, einer aus 50 bis 200 Zellen bestehenden Kugel. Daraus konnte eine stabile Zelllinie gewonnen werden, deren Zellen sich wie pluripotente embryonale Stammzellen verhalten. Diese wachsen inzwischen seit zehn Monaten, ohne zu altern oder sich zu verändern.

Mithilfe geeigneter Nährmedien lassen sie sich in verschiedene Zelltypen umwandeln, unter anderem auch in Dopamin-bildende Nervenzellen. Diese sind von besonderem Interesse, weil sie möglicherweise abgestorbene Hirnzellen von Parkinsonpatienten ersetzen können. „Die möglichen klinischen Anwendungen liegen in der Behandlung von Krankheiten, bei denen bestimmte Zelltypen nicht mehr funktionstüchtig sind“, sagt Michael West von ACT. Dazu gehörten Parkinson- und Huntingtonkrankheit, Diabetes und Herzkrankheiten.

Die mit diesem Verfahren erzeugten Blastozysten können sich nicht zu Föten weiterentwickeln. Falls die Methode auch mit menschlichen Eizellen durchführbar wäre, könnte man damit embryonale Stammzellen gewinnen, ohne potentielles menschliches Leben zu zerstören.

Joachim Czichos
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