Die Forscher führten diese Experimente systematisch mit einer großen Anzahl von organischen Verbindungen sowie über einen großen Temperatur- und Aufprallgeschwindigkeitsbereich durch. Das Ergebnis ihrer Studie ist eindeutig: Die organische Schicht erleichtert wesentlich die Haftung zwischen den beiden Materialien. Selbst eine mit einer Geschwindigkeit von fünf Metern pro Sekunde auftreffende Kugel bleibt nach dem Zusammenprall mit der Oberfläche verbunden. Diese Grenzgeschwindigkeit ist um eine Größenordnung höher als die Geschwindigkeit, mit der mit Silikaten oder Eiskristallen überzogene Objekte aneinander haften bleiben.
Die in der Umgebung junger Sterne vorhandenen interstellaren Staubwolken bestehen nun genau aus derartigen, mit einer Eisschicht überzogenen Silikatteilchen. In Simulationen von Zusammenstößen dieser Teilchen wurden allerdings bisher die in der Eishülle vorhandenen organischen Verbindungen ausgelassen. Die Arbeit der japanischen Forscher jedoch zeigt, dass diese organischen Stoffe die Zusammenballung der Staubpartikel zu größeren Komplexen beschleunigen könnten.
Dieser Theorie zu Folge würde die Entstehung von Keimzellen für die Bildung von Planeten durch das Vorhandensein der organischen Verbindungen beschleunigt. Dies könnte den seit längerem bekannten Umstand erklären, wieso Asteroidengürtel zumeist weniger Materie als von Modellrechnungen vorhergesagt aufweisen. Da größere Gesteinsbrocken aus den Gürteln durch die Gravitationskraft des Sterns zu diesem hingezogen werden, würde eine beschleunigte Bildung dieser Brocken zu einem größeren Verlust an Materie führen.