Erstmals wollen japanische Forscher eine erfolgreiche Kreuzung aus Tier und Pflanze geschaffen haben: Die Gentechniker der west-japanischen Kinki-Universität übertrugen ein Gen aus dem Spinat ins Erbgut der Schweine. Dadurch soll das Fleisch der Tiere besonders gesund sein. Der Körper der „Spinat-Schweine“, von denen die Forscher bereits drei Generationen gezüchtet haben, produziert weniger Fett als der ihrer unveränderten Artgenossen.
Ich weiß, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel bei den Verbrauchern schlecht ankommen, erklärt Projektleiter Akira Iritani laut NewScientist und BBC, “ aber ich hoffe, dass Sicherheitstests durchgeführt werden, damit die Menschen das Fleisch zugunsten ihrer Gesundheit essen können.“ Iritanis Team hatte vor knapp vier Jahren erstmals das Spinat-Gen namens FAD2 in die befruchtete Eizelle von Schweinen eingesetzt. Erst jetzt kommen Details der Forschung an die Öffentlichkeit, weil die Forscher nach eigenen Angaben sicher gehen wollten, dass die Veränderung im Erbgut auch auf die Nachkommen der genveränderten Tiere übergehen. Inzwischen gebe es drei Generationen der Schweine und sieben Generationen ähnlich modifizierter Mäuse.
Das Gen aus dem Spinat wandelt gesättigte in ungesättigte Fettsäuren, so genannte Linolsäure, um. Deshalb produzieren die Tiere magereres Fleisch. Gesundheitsprobleme haben sie aber nicht, so die Forscher. Das Team habe zeigen wollen, dass Pflanzengene nicht nur in Zellkulturen im Labor, sondern auch im lebenden Säugetier-Organismus normal funktionieren.
Dörte Saße