Die Geräusche im Innern eines fahrenden Autos können durch genau berechnete „Anti-Geräusche“, die aus Lautsprechern im Fahrzeugboden ertönen, gedämpft werden. Ein Forscherteam um Shi-Hwan Oh vom Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) in Taejon, berichtet von dieser, bei Autos erstmals eingesetzten Technik, im Journal of the Acoustical Society of America (Vol. 111, S. 180).
Jeweils zwei Sensoren am linken und rechten vorderen Stossdämpfer nehmen die Vibrationen, durch die ein Teil der Fahrgeräusche erzeugt werden, auf, und leiten ein Signal an einen Computer weiter. Dieser Computer berechnet ein „Anti-Geräusch“, das dann aus zwei Lautsprechern ertönt, die hinter den Vordersitzen am Boden angebracht sind.
Schall breitet sich in Form von Druckwellen in der Luft aus. Je höher ein Ton ist, desto häufiger treffen die Druckwellen auf das Trommelfell der Fahrzeuginsassen, und je lauter das Geräusch ist, desto höher ist der Druck auf das Trommelfell. Wenn das vom Computer berechnete „Anti-Geräusch“ genau in der Gegenphase zum Fahrgeräusch ist, heben sich die Energien dieser Geräusche teilweise auf und der resultierende Lautstärkepegel ist geringer.
Durch ihre Technik konnten die koreanischen Wissenschaftler den normalen Lautstärkepegel im Innern eines Autos von 60 Dezibel auf 54 Dezibel verringern.
Ralf Möller