Der Immunschwächekrankheit Aids fallen vermutlich mehr Menschen zum Opfer als dem Schwarzen Tod im 14. Jahrhundert, der Pest. Das folgert der Aids-Forscher Peter R. Lamptey nach einer eingehenden Analyse von Berichten und Statistiken in der Fachliteratur der letzten Jahre. Von den zur Zeit 40 Millionen Aids-Infizierten hätten die meisten keinen Zugang zu wirksamen Medikamenten und müssten deshalb sterben, äußert der Forscher im „British Medical Journal“ (Bd. 324, S. 207) seine Befürchtung.
Rund 25 Millionen Opfer habe die Krankheit bereits gefordert, sagt Lamptey. Vor allem in ärmeren Ländern breite sich das Aids-Virus mit 14.000 Neuinfizierten pro Tag immer noch rasant aus. Die Hauptursache dafür sei ungeschützter Geschlechtsverkehr, sagt der Forscher von der Organisation „Family Health International“.
Die Seuche könnte arme Ländern in den vollständigen Ruin treiben. Denn die Krankheit raffe vor allem junge Erwachsene und damit die produktiven Schichten einer Bevölkerung dahin, warnt Lamptey. Es seien deshalb dringend bezahlbare Medikamente, eine verbesserte Vorbeugung, Unterstützungsprogramme und eine Impfung nötig.
Eine Impfung ist nach Angaben eines afrikanischen Forschungsteams durchaus „in Reichweite“. Die Forscher schätzen, dass in sieben bis zehn Jahren ein Impfstoff bereitsteht, meldet das „British Medical Journal“ (Bd. 324, S. 211) in einem weiteren Beitrag.
ddp/bdw – Marcel Falk