Die Echolotortung der Fledermäuse hat sich höchstwahrscheinlich zweimal unabhängig voneinander entwickelt. Die kleinen Flattertiere der Unterordnung Microchiroptera fallen in zwei verschiedene Kategorien, haben amerikanische Evolutionsbiologen in einer genetischen Studie gezeigt. Die Forscher berichten über ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (22. Januar – Early Edition).
Die Analyse von Emma Teeling und
Mark Springer von der University of California umfasste das Genom von zwanzig Fledermausarten und neun anderen Säugern. Bei jedem Tier untersuchten sie 7.100 Basen. Die Studie ergab außerdem, dass alle Fledermäuse nah verwandt mit Maulwürfen, Ameisenbären und Fleischfressern sind. Dies widerspricht der Auffassung, die Tiere gehörten in die gleiche Gruppe wie Primaten, Lemuren und Spitzmäuse.
Schon seit Jahren sind sich Experten uneinig über die genaue Einteilung der Microchiroptera. Ursprünglich klassifizierten Systematiker die Fledermäuse aufgrund ihres Aussehens und ihres Verhaltens. Mit den immer exakteren Methoden der Genetik können Biologen die Verwandtschaftsverhältnisse seit Mitte der 90er Jahre des letzen Jahrhunderts jedoch auch mithilfe genetischer Ähnlichkeiten und Unterschiede bestimmen.
Frühe molekularbiologische Studien ließen den Verdacht aufkommen, dass sich die kleinen Säuger in zwei Gruppen teilen lassen. Teeling, Springer und ihre Kollegen konnten nun zur Lösung des Problems beitragen.
Cornelia Pfaff