Die Wissenschaftler wollen nun den so genannten Verschiebungsstrom für die Messung der Herzströme nutzen. Der Verschiebungsstrom gibt die feinen Änderungen des elektrischen Feldes in der Luft an, die entstehen, wenn sich die Spannung der Hautoberfläche ändert. Um diese geringen Ströme zu erfassen, brauchen die Ingenieure einen Sensor, der einen höheren Widerstand als die Luft zwischen Körper und Messgerät hat – was nicht gerade einfach ist, da der Widerstand von Luft sehr hoch ist. Sonst würde der Sensor ebenso wie die gewöhnliche EKG-Elektrode das Signal verzerren.
Der von Clark und seinem Team entwickelte Super-Sensor besteht aus einer etwa einen Zentimeter großen Kupferscheibe. Mit einer Vielzahl von elektronischen Rückkopplungssystemen hat es Clarks Team nun geschafft, deren Widerstand um ein Vielfaches höher als den der Luft zu machen.
Ob das neue Gerät wirklich ? wie die Forscher behaupten ? die genauesten EKGs aller Zeiten produziert, muss laut Ary Goldberger unabhängig überprüft werden. Wenn die Idee der Briten wirklich funktioniert, könnte der Super-Sensor allerdings ein großer Fortschritt sein, sagt der Herzspezialist von der Universität Harvard.