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Eisgekühlte Miniballons helfen beim Öffnen verstopfter Gefäße

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Eisgekühlte Miniballons helfen beim Öffnen verstopfter Gefäße
Eine neue Technik, mit der Fettablagerungen in den Arterien tiefgefroren und schonend beseitigt werden können, haben Wissenschaftler am El Camino-Krankenhaus in Mountain View, Kalifornien, entwickelt. Um verstopfte Arterien zu öffnen, verwenden die Mediziner um James Joye kleine Ballons, die sie mit minus zehn Grad kaltem Distickstoffoxid auffüllen, berichtet das englische Magazin “New Scientist” in seiner Online-Ausgabe.

Mit dieser so genannten “Kryoplastie” könnte die Anzahl wiederholter Herzeingriffe, drastisch verringert werden, meinen die Ärzte. Anlass für den Optimismus lieferten die Ergebnisse einer ersten kleinen Versuchsreihe.

Wie bei der herkömmlichen ” Angioplastie“, bei welcher der Katheterballon mit einer Salzlösung ausgedehnt wird, drückt der Ballon die Fettablagerungen zusammen und hält die Arterie offen. Zusätzlich werden bei der neuen Methode die Ablagerungen eingefroren: sie lösen sich leichter von der Gefäßwand und können mit einem winzigen Drahtfilter aufgefangen werden. Nach Ansicht der Forscher verursacht diese Methode weit weniger Schäden an den Arterienwänden als die herkömmliche Technik.

Das größte Problem der üblichen Behandlung sind die häufigen neuerlichen Gefäßeinengungen, die durch Vernarbungen der verletzten Gefäßwand begünstigt werden. Nicht selten muss ein zweiter und dritter Eingriff erfolgen. Um die Arterien nach dem Eingriff offen zu halten, setzen die Ärzte häufig so genannte ” Stents” ein. Doch auch diese kleinen Stützgitter erhöhen die Infektionsgefahr und können zur Bildung von Narbengewebe führen.

Mit der neuen Technik wurden bislang fünfzehn Patienten mit verengten Beinarterien behandelt. Statt der üblichen Rate von 50 bis 60 Prozent, bei denen die Gefäße nach einer normalen Angioplastiebehandlung wieder verstopfen, zeigten nach neun Monaten nur drei der Kryoplastie-Patienten derartige Erscheinungen. Keiner der Patienten brauchte bislang Stents.

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Irina Lorenz-Meyer
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