Böden, die mit Schwermetallen und Schädlingsbekämpfungsmitteln verunreinigt sind, lassen sich schlechter sanieren, als bisher angenommen. Der Gift-Mix schadet Mikroorganismen, die am Abbau der Stoffe beteiligt sind. Verseuchte Böden bleiben so länger kontaminiert. Das zeigten Biotests am australischen CSIRO-Forschungsinstitut.
Mallavarapu Megharaj und seine Kollegen von
CSIRO Land and Water stellten fest, dass Kupfer den Abbau des Unkrautvernichtungsmittels Atrazin hemmt. Das Schwermetall kommt als Rückstand von Fungiziden im Boden vor und wirkt auf Mikroorganismen tödlich. Cadmium, das aus phosphathaltigen Düngern stammt, hat eine ähnlich verheerende Wirkung auf Algen. Die Forscher vermuten, dass dadurch der Abbau von Pestiziden beeinträchtigt ist.
Bei ihren Untersuchungen setzten die Wissenschaftler Biotests mit Bodenalgen ein. „Mit herkömmlichen Tests hätten wir nur einzelne Chemikalien nachweisen können. In der Praxis haben wir aber eine Mischung aus allen möglichen Stoffen und Abbauprodukten, die miteinander interagieren und lebende Organismen beeinträchtigen“, sagt Megharaj. Während manche Algen sehr sensibel auf die Giftstoffe reagierten, zeigten sich andere für die Forscher überraschend robust. Sie könnten sich künftig verstärkt zum biologischen Abbau von Pestiziden eignen. Megharaj präsentierte seine Forschungsergebnisse bei einer Tagung in Adelaide.
Almut Bruschke-Reimer