Mit Hirnscans konnten polnische Forscher leichte Veränderungen im Gehirn von gesunden Verwandten von Patienten mit Multipler Sklerose feststellen. Das zeige, dass Verwandte von MS-Patienten ein überdurchschnittlich hohes Risiko hätten, an Multipler Sklerose zu erkranken, schreiben die Mediziner im Fachjournal „Neurology“ (Ausgabe vom 22. Januar).
Die Forscher um Krzysztof Selmaj von der Medizinischen Universität in Lodz und des Universitätskrankenhauses „San Raffaele“ in Mailand untersuchten die Gehirne von 30 Probanden mit einer neuartigen Form des so genannten Magnet Resonance Imaging (MRI). Alle Testpersonen zeigten keine Symptome einer neurologischen Erkrankung, hatten aber mindestens jemand aus dem engeren Familienkreis, der an Multipler Sklerose litt.
Schon bei den symptomfreien Probanden konnten die Forscher mit der hochsensitiven Methode Veränderungen im Gehirn feststellen, die Anzeichen einer beginnenden MS-Erkrankung sein könnten. Mit bisherigen MRI-Methoden wären diese Störungen in der Hirnchemie unerkannt geblieben, sagen die Forscher.
Marcel Falk
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