Da Karbonate auch auf sehr primitiven Meteoriten zu finden sind, nahmen die Planetenforscher bislang an, dass sie auf einem größeren Protoplaneten entstanden, der flüssiges Wasser enthielt und später wieder auseinander brach.
Kemper und ihre Kollegen fanden jetzt Hinweise auf die Karbonate Kalk und Dolomit im Spektrum von zwei sterbenden Sternen, das sie mit dem Infrarot-Teleskop Iso aufgenommen hatten. Wie die Forscher im Fachblatt Nature berichten, blasen die Sterne innerhalb der Nebel NGC 6302 und NGC 6537 seit zehntausend Jahren ihre eigene Hülle fort und besitzen keine größeren Trabanten.
Die Menge der entdeckten Karbonate entspricht etwa dreißig Erdmassen ? das ist zu viel, um von einem früheren Planetensystem zu stammen. Die Forscher um Kemper nehmen daher an, dass sich Karbonate auch ohne die Anwesenheit von flüssigem Wasser bilden können, zum Beispiel durch Reaktionen an der Oberfläche von Eis- oder Staubpartikeln oder durch Kondensation von gasförmigen Stoffen.
Da die Bedingungen in den Nebeln NGC 6302 und NGC 6537 denen im frühen Sonnensystem ähneln, bezweifeln die Forscher, dass es schon 20 Millionen Jahren nach Entstehung des Sonnensystems Körper mit flüssigem Wasser gab.