Der Regenwald im Amazonas-Gebiet wird immer schneller vernichtet. Das berichten amerikanische und brasilianische Forscher im Fachmagazin “Environmental Conservation” (Bd. 28. S. 305).
Im Zeitraum zwischen 1995 und 2000 wurde durchschnittlich jede Minute eine Fläche von sieben Fußballfeldern zerstört, fanden die Forscher um William Laurence vom Smithsonian Tropeninstitut auf Satellitenbildern der Raumfahrtagentur Brasiliens. Diese Rate sei vergleichbar mit den schlimmsten Vernichtungsepisoden in den 70er- und 80er-Jahren, sagen die Wissenschaftler. Damit widersprechen sie den offiziellen Angaben der brasilianischen Regierung, die behauptete, dass die Vernichtungsrate dank neuer Umweltgesetze zurückgegangen sei.
Die Forscher monieren, dass die Umweltgesetze kaum durchgesetzt worden seien. Zudem würden die gigantischen Infrastrukturprojekte Brasiliens in der Höhe von 40 Milliarden Dollar den Regenwald gefährden. “Die Strassen führen genau in das noch unberührte Herz des Amazonasgebietes”, sagt Laurance. Damit werde der Strom von Holzfällern, Jägern und Bauern in den Wald beschleunigt. Die Forscher befürchten deswegen in den nächsten Jahren eine noch nie dagewesene Vernichtungsrate.
ddp/bdw – Marcel Falk