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Neue Erklärung für Abflussrinnen auf dem Mars

Astronomie|Physik

Neue Erklärung für Abflussrinnen auf dem Mars
Die Rinnen, die einige Kraterflanken auf dem Mars bedecken, werden wahrscheinlich nicht wie bislang vermutet aus tief liegenden Reservoirs mit flüssigem Wasser gespeist. Nach Meinung von François Costard und Kollegen von der Université Paris-Sud tauten die Hänge zu Zeiten auf, als die Rotationsachse des Mars eine andere Neigung hatte als heute.

Anders als die Erde, deren Rotationsachse durch den Mond stabilisiert wird, schlingert der Mars innerhalb weniger Jahrhunderttausende wild herum: Manchmal dreht er sich fast wie ein Wagenrad, so dass die Pole in Richtung Sonne zeigen, dann richtet er sich wieder auf und zeigt mit dem Äquator in Richtung Sonne.

In Zeiten, in denen die Pole stark gekippt sind, bekommen sie mehr Sonneneinstrahlung ab als der Äquator. Diese Strahlung könnte ausreichen, um die obersten Zentimeter des tiefgefrorenen Marsbodens aufzutauen, berechneten Costard und Kollegen in Computersimulationen. Wenn der gefrorene Boden Wasser enthält, dann kann es entlang der Kraterwände abfließen und formt die von der Sonde Mars Global Surveyor beobachteten Rinnen.

Den Modellrechnungen zufolge sollten sich die Rinnen vor allem an Kraterrändern mittlerer und hoher Breiten bilden, die in Richtung Pol zeigen. Zur Überraschung der Forscher ergab sich fast eine perfekte Übereinstimmung zwischen der tatsächlichen Lage der Rinnen und vom Computermodell favorisierten Lagen.

Auf die Idee mit dem Tauwasser hatten die Forscher ähnliche Rinnen in Grönland gebracht. An der trockenen, kalten Ostküste der Insel gibt es ähnliche Gebilde wie auf dem Mars, die sich Felduntersuchungen zufolge bilden, wenn der Permafrostboden auftaut.

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Ute Kehse
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