Die neue Technik setzt an den Spannungspulsen an, die den Ausstoß der jeweiligen Flüssigkeit durch die Düsen regelt. Eine Tintenstrahldüse enthält ein so genanntes piezoelektrisches Element. Eine negative elektrische Spannung erweitert die Düse, eine positive bringt sie zum Zusammenziehen. Dieses Zusammenziehen stößt normalerweise den Tropfen aus.
Die neue Methode setzt auf einen dreistufigen Prozess: Zunächst wird die Düse erweitert und saugt Flüssigkeit auf, dann wird sie kontrahiert, und erst im dritten Schritt, einem zweiten Erweitern, stößt die Düse die Flüssigkeit aus. Da dabei nur die Flüssigkeit aus dem Düsenzentrum hervorkommt, ist der Tropfen zehnmal kleiner als üblich, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Physics of Fluids
Die Tintenstrahl-Technik könnte nicht nur das Drucken verbilligen und Texte und Graphiken zu deutlich besserer Auflösung verhelfen. Sie kommt auch in Produkten zum Einsatz, in denen Klebstofffilme oder andere Beschichtungen aufgetragen werden. Und einen wichtigen Beitrag leistet sie in der pharmazeutischen und gentechnischen Forschung. Hier werden tausende von Experimenten gleichzeitig durchgeführt, nachdem kleine Düsen etwa DNA-haltige Flüssigkeiten auf so genannte Genchips als Minilaborfläche auftragen.
Versuche, Düsen weiterhin zu verkleinern, führten bisher nur zu brüchigeren und leichter verstopften Düsen. Basarans Team entdeckte die neue Methode eher zufällig, als es die grundlegenden Prozesse der Tropfenbildung untersuchte. Inzwischen haben die Forscher ein Patent beantragt und arbeiten gemeinsam mit interessierten Firmen an der Vermarktung.