Das Beten eines Rosenkranzes ist gut für Herz und Lunge. Die Andacht sorge für gleichmäßige und ruhige Atmung, die optimal für das Herz-Kreislaufsystem sei, berichtet das „British Medical Journal“ (Bd. 323, S. 1446) in seiner Weihnachtsausgabe. Das gleiche gelte für Mantras, Meditationsformeln aus dem indischen Raum, die in einer Art Singsang wiederholt werden.
Ein Team um Luciano Bernardi von der Universität Pavia in Italien maß jeweils sechs Minuten lang die Atemfrequenz von 23 gesunden Probanden während der Rezitation der Texte sowie beim normalen und beim kontrollierten Atmen. Das Aufsagen eines Rosenkranzes oder der Mantras reduzierte die Frequenz auf etwa sechs Atmungen pro Minute. Dies sei eine optimale Übereinstimmung mit dem Herzrhythmus, aber auch mit anderen Rhythmen des Herz-Kreislauf- und des Nervensystems. Die Probanden hatten mit einem Yoga-Lehrer das Mantra „om-mani-padme- om“ eingeübt, der Rosenkranz wurde in Latein aufgesagt.
Der positive Effekt des Mantras ist schon lange bekannt: dabei wird nicht nur die Atemfrequenz vermindert, sondern auch die Konzentration und innere Ruhe gefördert. Ähnlich wie dieser Ritus könnte auch der Rosenkranz entwickelt worden sein, weil er sich sehr gut mit natürlichen Rhythmen synchronisiere. Dies steigere das Wohlbefinden und die Aufnahmefähigkeit für religiöse Botschaften, glauben die Autoren. Sie schreiben zudem: „Der Rosenkranz kann daher nicht nur als religiöse sondern auch als gesundheitsfördernde Übung angesehen werden.“
dpa
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