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Dicke Gänse bedrohen Luftraum über Großbritannien

Technik|Digitales

Dicke Gänse bedrohen Luftraum über Großbritannien
Wohlbeleibte Gänse bedrohen die Flugsicherheit in Großbritannien. Die Zahl der wilden Kanada- und Graugänse hat sich auf den britischen Inseln in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, behaupten Forscher von der British Trust for Ornithology (BTO). In Formation fliegende Gänse könnten startende und landende Flugzeuge zum Absturz bringen, befürchtet die britischen Flugsicherheitsbehörde Civil Aviation Authority (CAA). Sie will sich für verbesserte Flugzeugtriebwerke einsetzen, die auch eine Kollision mit größeren Vögeln unbeschädigt überstehen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin „New Scientist“.

Seit 1996 kam es nach Angaben der CAA zu mehreren gefährlichen Zwischenfällen mit Vögeln. Im September 1998 war eine Boeing 767 im Anflug auf den Flughafen Heathrow mit rund 30 Gänsen in der Luft zusammengestoßen. Der rechte Flügel, der Bug und das linke Triebwerk des Flugzeugs wurden dabei beschädigt. Doch die meisten so genannten Vogelschläge gehen nicht in die Statistik ein: „Wir gehen davon aus, dass eine britischen Fluggesellschaft im Monat mehr Vogelschläge erlebt als sie im ganzen Jahr an uns meldet“, sagt Stan Brown von der CAA.

Die Auswirkung der Vögelschläge auf ein Flugzeug hängt vom Gewicht des Vogels, dem Aufprallwinkel und der Geschwindigkeit des Fliegers ab. Nach Berechnungen der Technischen Universität Chemnitz kann die Aufprallenergie einer fünf Kilogramm schweren Gans mehr als die Hälfte der Mündungsenergie eines 250 Gramm schweren Projektils aus einer 23 mm Bordkanone betragen. Flugzeugtriebwerke halten derzeit einem Zusammenstoß mit einem 3,6 Kilogramm schweren Vogel stand, bei größeren Maschinen sind es 8 Kilogramm. Kanadagänse, die in Formationen bis zu 100 Tiere fliegen, können bis zu 4,5 Kilogramm auf die Waage bringen.

Im deutschen Luftraum wurden nach Angaben des Münchner Flughafens im zivilen Luftverkehr im vergangenen Jahr insgesamt 738 Fälle von Vogelschlag registriert. Demnach kam es durchschnittlich zweimal pro Tag zu Zusammenstößen zwischen Luftfahrzeugen und Vögeln. Die Kollisionen hatten zum Teil Schäden in beträchtlicher Höhe zur Folge.

Almut Bruschke-Reimer
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