Drogenschmuggler hängen in der Karibik mit ihren Schnellbooten oft die Verfolger der Küstenwache ab. US-Forscher griffen daher in ihre Trickkiste und wollen diese Boote mit speziellen Schleppnetzen effektiv an der Flucht hindern, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Mit zwei Raketen soll ein großes Netz von einem Schiff der Küstenwachse aus über die Schnellboote geschossen werden. Zusätzliche Gewichte sollen die Schmuggler abbremsen. Patronen mit Tränengas, die in das Netz integriert werden, könnten die Verfolgten zusätzlich lahmlegen, meinen die Entwickler vom US Naval Surface Warfare Center in Panama City. Damit die Schmuggler das Netz nicht einfach abschneiden und abwerfen, sollen Stromkabel und Batterien eingewoben werden. Jeder Befreiungsversuch würde direkt mit einem elektrischen Schock verhindert werden.
Ähnliche Raketen betriebene Netze werden bereits für die Suche nach Seeminen eingesetzt. Die Navy-Ingenieure suchen nun nach Investoren, um einen Prototypen dieses Fangnetzes entwickeln zu können. Der Bedarf wäre vorhanden, da derzeit trotz des Einsatzes von Hubschraubern nur etwa zehn Prozent der Schmuggler rund um die Bahamas gefasst werden.
Jan Oliver Löfken
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