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Aufblasbarer Damm soll Venedig vor Hochwasser schützen

Erde|Umwelt

Aufblasbarer Damm soll Venedig vor Hochwasser schützen
Mit Hilfe von aufblasbaren Toren will die italienische Regierung in Zukunft verhindern, dass Überschwemmungen der Stadt Venedig weiter schaden. Wie der New Scientist berichtet, stößt das „Modulo Sperimentale Elettromeccanico Projekt“ – kurz MOSE – jedoch auf vehementen Widerstand. Bereits jetzt sei das Ökosystem der Lagune von Abwässern und Booten arg gebeutelt. Einige Tiere und Pflanzen sind bereits ausgestorben.

Seit einigen Jahrzehnten gibt es etwa 50 Mal im Jahr Hochwasser, das den porösen Kalksteingebäuden der Stadt großen Schaden zufügt. Auslöser für diesen temporären Meeresspiegelanstieg ist eine Kombination aus atmosphärischem Druck und bestimmten Windverhältnissen. Auch die globale Erwärmung leistet ihren Beitrag. Da bereits in den Jahren 1966 und 2000 Teile Venedigs bis zu 1,8 beziehungsweise 1,3 Meter tief in den Fluten versanken, sollen die neuen Tore auf einen Meeresspiegelanstieg von zwei Metern ausgelegt sein.

Die vom MOSE Projekt entwickelten 79 aufblasbaren Tore sind 20 Meter breit, 20 bis 30 Meter hoch und zwischen vier und fünf Metern dick. Bei normalem Wasserstand liegen die Tore zusammengefaltet am Boden der drei Laguneneingänge und sind mit Wasser gefüllt. Steigt der Meeresspiegel jedoch einen Meter oder mehr, so füllen sich die Tore mit Luft, so dass ein Ende nach oben steigt und das Eindringen des Wassers verhindert.

Welche Auswirkungen haben aber diese Tore für das Ökosystem? Monica Ambrosini von der venezianischen Wasserschutzbehörde will auch die ökologischen Probleme der Lagune berücksichtigt sehen. Denn bereits jetzt leidet sie stark unter Verschmutzung durch Abwässer und Boote. Einige Tier- und Pflanzenarten sind bereits unwiederbringlich verloren. „Die hohen Pegelstände sind da nur ein Problem von vielen“, so Ambrosini.

In sechs bis acht Jahren könnten die Tore nach Angaben der Regierung fertiggestellt werden. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf ungefähr 4,8 Milliarden Mark.

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Birgit Kahler
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