Japanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Supraleitung auch in einem unkritischen Temperaturbereich unterhalb der Sprungtemperatur durch magnetische Fehlstellen zusammenbrechen kann. Ihre Ergebnisse präsentieren sie im Fachblatt „Science“ (Vol. 294 S. 2136, 7.12 2001).
Ein neuer Typ eines anomalen Verhaltens in einigen Hochtemperatur-Supraleitern könnte Grenzen für die Anwendung dieser Materialien aufweisen, meinen Akira Tonomura und Kollegen vom Advanced Research Laboratory des Elektronikkonzerns Hitachi in Saitama. Bei Messungen eines Wismut-Strontium-Cuprat mit einem hochauflösenden Lorentz-Mikroskop beobachteten die Physiker winzige magnetische Flüsse entlang von Linien, so genannte Vortices. Verharren diese Fehlstellen bei ausreichender Kühlung in einem Magnetfeld an einer Stelle, bleibt die Supraleitung erhalten. Doch bereits bei Temperaturen deutlich unterhalb der eigentlichen Sprungtemperatur können sich diese Linien bewegen und die Supraleitung zusammenbrechen lassen.
Detailaufnahmen zeigten zudem, dass separate Linien früher mobil werden als dreieckige Anordnungen dieser Fehlstellen. Diese Bewegungen konnten die Forscher sogar in kleinen Mikroskop-Filmen festhalten. Diese neuen Erkenntnisse müssten nach Aussage der Forscher bei der weiteren Herstellung und Entwicklung von einigen Hochtemperatur-Supraleitern beachtet werden, bevor sie in technischen Apparaturen zur Anwendung kämen.
Jan Oliver Löfken
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