Dem Forscherteam war es gelungen, Mäuse mit dem 2,4-fachen Anteil dieses Enzyms im Bauchfett zu züchten. Daraufhin stieg auch der Wert des Stresshormons Cortisol im Fettgewebe auf das Doppelte an. Eine langfristige Einnahme dieses Hormons kann zu Bluthochdruck und Diabetes führen.
Schon länger war bekannt, dass auch Geschlechtshormone bei der Körperform eine große Rolle spielen: Die Apfelform tritt vor allem bei Männern auf, während Frauen eher zur Birnenform neigen. Fettdepots an Po und Oberschenkeln bilden sich vor allem unter dem Einfluss der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron und sind Ressourcen für Schwangerschaft und Stillzeit. In den Wechseljahren kann sich die Figur von Frauen dann auch eher Richtung Apfelform entwickeln.
Der Fettverteilungstyp lässt sich laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE/Bonn) bestimmen, indem man den Taillen- durch den Hüftumfang teilt. Ein Beispiel: 90 Zentimeter (Taille) geteilt durch 107 Zentimeter (Hüfte) ergibt ein T/H-Verhältnis von 0,84. Frauen seien bis zu einem Verhältnis von 0,85 ein Birnentyp, darüber eher ein Apfeltyp. Bei Männern liegt diese Marke bei 1,0. Frauen müssten daher laut DGE ab einem T/H-Verhältnis von 0,85 mit erhöhten Gesundheitsrisiken rechnen, Männer ab 1,0. Starkes Übergewicht sei in jedem Fall bedenklich – egal in welcher Form.
Mit dem Wissen, dass das Enzym „11ß HSD-1“ maßgeblich an der Körperform beteiligt ist, wollen sich die US-Forscher jetzt daran machen, dieses zu blockieren. Mit Substanzen, die seine Wirkung unterdrücken oder sogar ausschalten, sollte es einmal möglich werden, die Neigung zur Apfelfigur und die damit verbundenen Gesundheitsgefahren unter Kontrolle zu bekommen.