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Vor dem Klicken denken – auf Informationssuche im Internet

Technik|Digitales

Vor dem Klicken denken – auf Informationssuche im Internet
Informationsgesellschaft ist das Schlagwort unserer Zeit, und das Internet ist ihr Medium. „Wer nicht mit dem Internet arbeitet, verliert den Anschluss an die Aktualität“, sagt Peter M. Steiner, Gründer des Bildungsdienstleisters „Global Lectures“ in München. Kein anderes Massenmedium hat sich in vergleichbarer Rasanz entwickelt. Wer das Tempo mithalten und sich im Internet weiterhin zurecht finden möchte, braucht effektive Techniken. Damit in der Datenflut etwas Bestimmtes gefunden werden kann, ist Denken auf mehreren Ebenen gefragt.

Die Verweise von einer Internetseite auf eine andere seien wie Fußnoten in Büchern. Über das Vernetzen der Informationen könnten Menschen aufeinander treffen, die sich sonst nicht begegnet wären. „Plötzlich findet sich eine große Menge Gleichgesinnter“, sagt Steiner. Diese Möglichkeit des Internets machen sich auch so genannte Communities, zu deutsch Gemeinden, zu Nutze. Deren Mitglieder treffen sich regelmäßig in einem virtuellen Raum, sei es über eine Webseite, Foren, Mailinglisten oder Chats.

„Communities bieten mehr als Informationen zur konkreten Sache“, sagt Mokka Müller, Leiterin des Instituts für Zukunftmanagement in München. „Sie bieten einen Antrieb, der sie besonders macht. Eine Seele, eine gemeinsame Aufgabe, Feuer, Identität, etwas, dass sie zusammenhält und weitertreibt.“ Im Idealfall seien die Community- Mitglieder, Experten oder Mentoren, die aktiv an der Entwicklung beteiligt sind und ein Gefühl intimer Gemeinschaft entwickelten. „Man weiß genau, was man sucht und bekommt“, sagt Müller. Doch für das Aufspüren einer geeigneten Gemeinschaft im Netz existiere kein einfaches Rezept: Der Nutzer finde sie durch durch Herumstreunen im Netz.

Auch Suchmaschinen nehmen dem Nutzer die Arbeit nur teilweise ab. „Es reicht nicht, irgendwo irgendetwas einzutippen“, sagt Stefan Karzauninkat, Autor der Internetseite Suchfibel und des gleichnamigen Buchs über die Netzrecherche. Bevor der Nutzer eine Suchmaschine ansteuere, sollte er sich Gedanken über seine Fragen machen und sich dann für die geeignete Suchmaschine entscheiden. „Ich suche auch keine Schrauben in der Bäckerei“, erläutert der Experte aus Hamburg. Es gebe mehr Möglichkeiten als Volltextsuchmaschinen, redaktionell betreute Kataloge oder Metasuchmaschinen, die wiederum andere Suchagenten abfragen. Eine Übersicht können sich Suchende zum Beispiel auf Seiten wie Klugsuchen.de oder Suchlexikon verschaffen.

„Zurzeit nutzen aber alle Google, da sie als die beste Suchmaschine gilt“, sagt Karzauninkat. Der Spitzenreiter auf der Beliebtheitsskala sei aber nicht bei jeder Frage die erste Wahl. Insbesondere bei speziellen Anliegen könnten Suchmaschinen mit einem thematischen Schwerpunkt besser helfen. Dazu zählen zum Beispiel wissenschaftliche Dienste oder Webseiten, die sich einem Hobby widmen.

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Auf speziellen Themen-Seiten findet der Suchende darüber hinaus nicht nur Informationen, sondern auch Gleichgesinnte und Experten. So lasse sich ein Dialog aufbauen, sagt Internet-Fachmann Karzauninkat. Das auf solchen Seiten zur Verfügung gestellte Wissen sei nicht zu unterschätzen. „Zum Beispiel wurde ein Postbote zum international anerkannten Fledermaus-Experten, weil er sich so viel mit dem Thema beschäftigt hat“, weiß Karzauninkat.

Etwas Hoffnung auf schnelleres Finden im Netz machen neue, intelligentere Suchmaschinen wie Vivisimo.com, Wisenut.com oder Teoma.com. Anstatt das Netz nur nach dem eingegebenen Wort zu durchforsten, suchen die Programme auch nach sinnverwandten Begriffen: „Wenn man Wurstbrot eingibt, bekommt man auch Ergebnisse zu Metzgereien“, erläutert Karzauninkat.

dpa
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