Der Südafrikaner Mark Shuttleworth wird nach Planungen der russischen Raumfahrtbehörde als zweiter Privatmann im April 2002 mit einer Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Die entsprechenden Verträge sollten bis Mittwoch unterzeichnet werden, bestätigte die Behörde Rosawiakosmos am Dienstag in Moskau. Anders als der amerikanische Multimillionär Dennis Tito bei seinem Flug im Frühjahr wird der Geschäftsmann Shuttleworth vermutlich kein reiner Tourist sein, sondern muss einige Funktionen auf der Sojus übernehmen.
Erstmals werde nur ein russischer Kosmonaut an Bord sein, als dritter Mann fliege der ESA-Astronaut Roberto Vittori mit, sagte ein Sprecher von Rosawiakosmos. Die Mission soll die Sojus-Kapsel an der ISS auswechseln, die bei Notfällen als „Rettungsboot“ dient.
Der Flug von Tito, der als erster Weltraumtourist zu Weltruhm gelangte, war bei der amerikanischen Weltraumbehörde NASA auf harte Kritik gestoßen, die keine Laien an Bord der ISS wollte. Die Verstimmung zwischen NASA und Rosawiakosmos zog monatelange Verhandlungen hinter den Kulissen nach sich. Tito hatte den Russen für seinen Raumflug angeblich 20 Millionen US-Dollar (22,4 Millionen Euro/43,8 Millionen Mark) gezahlt.
dpa