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Gehirnzellen aus menschlichen embryonalen Stammzellen hergestellt

Erde|Umwelt

Gehirnzellen aus menschlichen embryonalen Stammzellen hergestellt
Einem israelischen und einem deutsch-amerikanischen Forschungsteam ist es unabhängig voneinander gelungen, menschliche embryonale Stammzellen in Vorläufer von Gehirnzellen umzuwandeln. Diese entwickelten sich im Gehirn neugeborener Mäuse zu Neuronen und verschiedenen Gliazellen, die Neuronen elektrisch isolieren, weiter. Damit steht eine Methode zur Verfügung, mit der Zellen zur Reparatur von zerstörtem Nervengewebe hergestellt werden könnten, berichtet das Fachblatt Nature Biotechnology (Bd. 19, S. 1129 + 1134).

Die aus frühen menschlichen Embryonen gewonnenen Stammzellen (ES-Zellen) besitzen die Fähigkeit, sich zu verschiedenen Zelltypen weiterzuentwickeln. Ziel der Stammzellforscher ist es, diese Zelldifferenzierung in Laborkulturen gezielt zu steuern. Was mit Mauszellen bereits gelungen ist, haben Wissenschaftler vom Hadassah University Hospital in Jerusalem, der University of Wisconsin in Madison und der Universität Bonn jetzt auch mit menschlichen ES-Zellen erreicht: Durch speziell entwickelte Kulturbedingungen und Zellreinigungsmethoden gelang deren Umwandlung in Vorläufer von Hirnzellen. Nach Transplantation in das Gehirn neugeborener Mäuse entstanden daraus in verschiedenen Hirnregionen reife Neuronen und Gliazellen (Astrozyten und Oligodendrozyten).

Die Forscher hoffen, durch Verpflanzung derart angezüchteter Zellen zerstörtes Nervengewebe regenerieren zu können. Damit könnten möglicherweise Rückenmarksverletzungen und Gehirnerkrankungen wie Parkinson geheilt werden. “Von einer klinischen Anwendung sind wir noch weit entfernt”, sagt Su-Chun Zhang vom amerikanischen Team. Zunächst sollen weitere Tierversuche sicherstellen, dass die transplantierten Zellen funktionstüchtig sind und sich nicht zu Tumoren entwickeln. Bisher sei jedoch noch kein Tumorwachstum beobachtet worden. “Das zeigt, dass unsere Methoden zur Reinigung der Vorläuferzellen ziemlich gut sind”, sagt Zhang.

Joachim Czichos
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