Diese „Störpunkte“ liegen immer in einer bestimmten Entfernung von den Tänzerinnen. Sie stechen aus dem allgemeinen Gesumm im Bienenstock so hervor, dass sie den Bienen als Wegweiser zu aktiven Tänzerinnen dienen können.
„Bienen haben während ihrer 50 Millionen Jahre dauernden Entwicklung Entdeckungen gemacht, aus denen der Mensch als Baukonstrukteur lernen kann“, erklärt Tautz. So entwerfen Bienen die Architektur ihres Nests und produzieren den Rohstoff dafür auch selbst. „Die Biene hat dadurch volle Kontrolle über ihr Nest, sie konnte verschiedene Konstruktionen prüfen und ist am Ende zu einer perfekten Lösung gelangt“, so Tautz.
Eine Arbeitsgruppe der Ingenieurfirma CalTec in Pasadena will nun herausfinden, wie es tanzende Bienen schaffen, dass die Schwingungen ihrer Waben entweder weitergeleitet oder gedämpft werden und welche Materialeigenschaften dafür notwendig sind. Im Hochhaus der Zukunft könnten eines Tages als Puffer einzelne derartige Wabenräume eingebaut sein, die bei einem Erdbeben oder starken Sturm heftig schwingen. Sie fangen von außen wirkende, zerstörerische Kräfte auf und retten so den Rest des Gebäudes.