In der Erforschung molekularer Prozesse beginnt das Zeitalter der Attophysik berichten Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature (Ausg. 414, Nr. 6863, S. 509). Die Physiker um Ferenc Krausz von der Technischen Universität Wien haben erstmals Laserblitze erzeugt, die für weniger als eine Femtosekunde (10 hoch -15 Sekunden) aufleuchten. Mit den Laserimpulsen, die etwa 650 Attosekunden (10 hoch -18 Sekunden) dauern, könnte künftig sogar die Bewegung der Elektronen in einem Molekül verfolgt werden, schreiben die Forscher.
Objekte, die sich schnell bewegen, können in der Fotografie mit Hilfe von kurzen Belichtungszeiten scharf abgebildet werden. Sportfotografen belichten den Film beispielsweise oftmals für weniger als eine tausendstel Sekunde: Je schneller sich ein Objekt bewegt, desto kürzer ist die Belichtungszeit, die für eine scharfe Aufnahme benötigt wird.
In der Physik lagen die kürzesten Belichtungszeiten bislang im Bereich der Femtosekunden. Die Laserblitze wurden verwendet, um die Bewegung der Atome in einem Molekül zu erforschen. Eine Attosekunde misst hingegen lediglich ein Tausendstel einer Femtosekunde. Eine Attosekunde ist somit eine Milliarde Milliarden mal kürzer als eine Sekunde. Mit Laserblitzen im Bereich der Attosekunden lässt sich theoretisch sogar die Bewegung von Elektronen zeitlich auflösen.
Die Physiker um Krausz beleuchteten das Edelgas Krypton mit ihren ultra-kurzen Laserblitzen.
Adam Bostanci
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