Die „größte Informationsvielfalt“, „sehr viele Extras“, außerdem Vorhersagen mit der Note „sehr gut“ bescheinigt Mühr Wetter Online. Der Anbieter aus Bonn ist Marktführer: 45 Millionen geprüfte Seitenaufrufe zählte Wetter Online im August 2001 und zählt somit zu den meistbesuchten Online-Diensten überhaupt. Zweiter im Test wie bei den Nutzerzahlen: die Wetter-Service-Seite von RTL.
Doch nicht nur die Aktualität, auch der regionale Vorteil lockt die Nutzer weg vom Fernsehen und hinein ins globale Netz. Donnerwetter.de bindet sogar die Internetnutzer selbst als Wetterfrosch ein: Wer will, kann seine persönliche Wettermeldung aus jedem Ort in Deutschland abgeben.
Große Unterschiede bei den Prognosen gibt es kaum – wenn einer falsch liegt, irren in der Regel auch die anderen. „Die meisten Wetter-Sites greifen auf ähnliche Quellen zurück, nutzen beispielsweise den staatlichen deutschen Wetterdienst DWD„, so Mühr. Doch einige Wetter-Seiten betreiben auch ihre eigenen Stationen, darunter Marktführer Wetter-Online.
Neben Privatpersonen zieht das Wetter im Netz auch Profis an, die die Seiten beruflich nutzen. Für 50 Prozent der Reisebüros ist der Klick zum Internet-Wetter eine Selbstverständlichkeit, wie die Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner in München ermittelte. Die Wetterinfo-Recherche folgt damit direkt den Zielgebietsinformationen in der Beliebtheits-Skala. Schließlich kann der Reisebüro-Mitarbeiter seine Kunden mit detaillierten Klima-Infos besser beraten. Indes sind Wetterprognosen immer erst kurz vor Beginn der Reise möglich.
„Mehr als drei Wochen lassen sich nicht seriös prognostizieren“, so Wetter-Online-Chef Joachim Klaßen. Überhaupt sinke die Wahrscheinlichkeit für eine sichere Prognose mit der Länge des Zeitraums. „Es gibt zwar Forschungsprojekte, die sich Langfrist-Prognosen widmen, doch haben diese noch nicht zu überzeugenden Ergebnissen geführt“, sagt Georg Müller von der Lacunosa Wetterberatung in der Meteorologen-Hochburg Karlsruhe.
Doch auch wenn längerfristige Vorhersagen schwierig zu treffen sind, halten die meisten Wetter-Sites damit nicht hinterm Berg. Bisweilen hilft die Bauernregel aus – zur Not mit einem Spruch wie „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist“.