Wer klaut, misstraut auch dem andern. Dieses Verhalten fanden britische Biologen jetzt sogar bei Vögeln. Demnach sind diebische Buschblauhäher misstrauischer als ihre unbescholtenen Artgenossen, berichten die Forscher Nathan Emery und Nicola Clayton im Fachjournal „Nature“ (Bd. 414, S. 443).
Die diebischen Vögel schauten sich in den Versuchen an der Universität Cambridge oft „über die Schulter“: Sie achteten peinlich genau darauf, dass ihnen beim Verstecken ihrer Freßlager kein Artgenosse zuschaut. Hatte dennoch einer zugeguckt, verlegten sie den Futterspeicher. Ehrliche Buschblauhäher dagegen, die sich noch nie an fremden Nahrungsvorräten vergriffen hatten, vertrauten dem Zuschauer, fanden die Forscher.
Damit hatten die Biologen nach eigenen Angaben erstmals gezeigt, dass auch Tiere ihr früheres Verhalten in Gedanken auf Artgenossen übertragen können und daraus Schlüsse für ihr Handeln ziehen.
ddp/bdw – Marcel Falk
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