Die meisten Forscher lassen ihre Klimamodelle nur hundert Jahre in die Zukunft rechnen. Dai und seine Kollegen stießen jetzt erstmals 200 Jahre vor, um zu veranschaulichen, wie stark die Auswirkungen der CO2-Stabilisierung sind. Am Ende des 21. Jahrhunderts weicht die globale Durchschnittstemperatur zwischen beiden Modellen nur um 0,5 Grad voneinander ab. Hundert Jahre später jedoch hat sich die Erde im Business-as-usual-Szenario gegenüber 1990 um3,4 Grad erwärmt, im stabilisierten Fall jedoch nur um 1,9 Grad Celsius.
Besonders in hohen Breiten machen sich starke Unterschiede bemerkbar. Dort prognostiziert das Modell mit hohen CO2-Werten eine Erwärmung um sechs bis zwölf Grad im Jahresdurchschnitt, in den Wintermonaten können es bis zu 20 Grad sein. Pendelt sich die CO2-Konzentration jedoch bei einem niedrigeren Wert ein, dann könnte die Erwärmung um bis zu sechs Grad tiefer ausfallen, in den Wintermonaten liegt die Prognose sogar um zwölf Grad niedriger. Auch Veränderungen des Niederschlags halten sich im stabilisierten Fall in Grenzen. “Die verminderte Erwärmung, die durch die Stabilisierung der CO2-Konzentration erreicht wird, ist sehr groß im Vergleich zu vergangenen Klimaveränderungen”, schreiben die Forscher.