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Klimamodell für die nächsten 200 Jahre: Stabilisierung der Treibhaus lohnt sich

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Klimamodell für die nächsten 200 Jahre: Stabilisierung der Treibhaus lohnt sich
Der Versuch, die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre zu stabilisieren, könnte sich spätestens im 22. Jahrhundert auszahlen. Das berichten Forscher vom National Center for Atmospheric Research in Boulder unter Leitung von Aiguo Dai im Fachblatt “Geophysical Research Letters”.

Dai und seine Kollegen spielten mit einem Klimamodell zwei verschiedene Szenarios für die Kohlendioxid-Entwicklung von 1870 bis 2199 durch. Bei dem ersten Szenario stabilisierte sich die Kohlendioxid-Konzentration um das Jahr 2150 bei 550 ppm (Teile pro Million), etwa dem doppelten des vorindustriellen Wertes. Im zweiten Szenario (“Business as usual”) hielt der CO2-Ausstoß unvermindert an, so dass die Konzentration des Treibhausgases Ende des 21. Jahrhunderts bei 688 ppm und hundert Jahre später bei 1097 ppm lag.

Die meisten Forscher lassen ihre Klimamodelle nur hundert Jahre in die Zukunft rechnen. Dai und seine Kollegen stießen jetzt erstmals 200 Jahre vor, um zu veranschaulichen, wie stark die Auswirkungen der CO2-Stabilisierung sind. Am Ende des 21. Jahrhunderts weicht die globale Durchschnittstemperatur zwischen beiden Modellen nur um 0,5 Grad voneinander ab. Hundert Jahre später jedoch hat sich die Erde im Business-as-usual-Szenario gegenüber 1990 um3,4 Grad erwärmt, im stabilisierten Fall jedoch nur um 1,9 Grad Celsius.

Besonders in hohen Breiten machen sich starke Unterschiede bemerkbar. Dort prognostiziert das Modell mit hohen CO2-Werten eine Erwärmung um sechs bis zwölf Grad im Jahresdurchschnitt, in den Wintermonaten können es bis zu 20 Grad sein. Pendelt sich die CO2-Konzentration jedoch bei einem niedrigeren Wert ein, dann könnte die Erwärmung um bis zu sechs Grad tiefer ausfallen, in den Wintermonaten liegt die Prognose sogar um zwölf Grad niedriger. Auch Veränderungen des Niederschlags halten sich im stabilisierten Fall in Grenzen. “Die verminderte Erwärmung, die durch die Stabilisierung der CO2-Konzentration erreicht wird, ist sehr groß im Vergleich zu vergangenen Klimaveränderungen”, schreiben die Forscher.

Ute Kehse
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