Das glaube ich nicht
Eine intelligente Heckleuchte am Auto soll im Straßenverkehr künftig die Zahl der Auffahrunfälle senken. Rascher noch als der Fahrer erkennt ein in die Leuchte integrierter Mikrocontroller Gefahrensituationen und aktiviert ein grelles Blinklicht, das andere Fahrzeuge warnt. Denn bei einer Vollbremsung entscheiden Sekundenbruchteile, ob nachfolgende Autos mit dem stoppenden Fahrzeug kollidieren.
50 Prozent aller Auffahr- und Kreuzungsunfälle ließen sich vermeiden, wenn die Reaktionszeit des Systems Fahrer-Fahrzeug um nur 0,5 Sekunden kleiner würde, hat der TÜV Rheinland/Berlin-Brandenburg festgestellt. Die von Bernd Herrmann im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhochschule Aalen und bei Audi Ingolstadt entwickelte intelligente Heckleuchte ist daher mit 120 einzelnen Leuchtdioden (LEDs) ausgestattet, die im Gegensatz zu herkömmlichen Glühlampen fast sofort ihre volle Leuchtkraft erreichen und Bremsmanöver so schneller signalisieren. Bei einer Geschwindigkeit von 100 Kilometer in der Stunde lassen sich durch die schnellere Reaktion 5,5 Meter an Bremsweg einsparen, hat Herrmann errechnet. Dies könnte entscheidend zur Vermeidung eines Auffahrunfalls beitragen. Durch die große Helligkeit der Leuchte kann sie die Aufgaben von Rück-, Blink- und Nebelschlusslampe zugleich erfüllen.
Wird das Auto plötzlich abgebremst, dann misst ein Sensor die so genannte negative Beschleunigung während des Vorgangs und überträgt die Messwerte an den Mikrocontroller. Dieser erkennt an der Art des Signals, ob die Beschleunigungskräfte durch eine Vollbremsung oder beispielsweise lediglich beim Passieren eines Schlaglochs entstanden. Im letzten Fall wird das Warnblinklicht nicht aktiviert.
Neben der Sicherheitsfunktion kann die innovative Heckleuchte auch weitere Aufgaben erfüllen: Unternehmen könnten künftig ihr Logo oder beliebige Buchstaben und Muster durch die LEDs anzeigen lassen.
Almut Bruschke-Reimer
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