Nicht nur ausgewählte Metalle zeigen magnetische Eigenschaften. Auch Kunststoffe können ein relativ großes magnetisches Moment aufweisen. Wissenschaftler der University of Nebrasca in Lincoln entdeckten dieses Verhalten bei einem engmaschigen Polyether. Ähnliche Eigenschaften organischer Substanzen konnten bislang nur in kristallinen Festkörpern nachgewiesen werden. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachblatt „Science“.
Durch den speziellen Aufbau dieser Polymere richten sich die Elektronen in dem Kunststoff in einem äußeren Magnetfeld parallel aus (Ferromagnetismus). Je nach Temperatur ändert sich jedoch das Verhalten der Elektronen in diesem engen Verbund und beeinflussen dadurch die magnetischen Eigenschaften. Besonders große magnetische Momente entdeckten die Forscher bei Temperaturen unterhalb von minus 260 Grad Celsius.
Nach Aussage der Forscher könnten diese neuen Materialien selbst bei Raumtemperatur noch interessante magnetische Eigenschaften aufweisen. So könnte in speziellen technischen Anwendungen auf Metalle verzichtet werden. Die Idee für solche organische Magnete aus Polymeren geht auf theoretische Abschätzungen aus dem Jahre 1968 zurück.
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Jan Oliver Löfken
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