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Keine Satelliten-Schäden nach dem kosmischen Feuerwerk der Leoniden

Astronomie|Physik

Keine Satelliten-Schäden nach dem kosmischen Feuerwerk der Leoniden
Die Satelliten-Flotte hat nach Auskunft des Europäischen Weltraumkontrollzentrums ESOC in Darmstadt den Leoniden-Sturm am Wochenende weitgehend unversehrt überstanden. Bislang gebe es keine Anzeichen, dass einer der knapp 700 Satelliten durch die Sternschnuppen beschädigt worden sei, sagte Rüdiger Jehn von der ESOC am Montag. Der „Niederschlag“ sei auch geringer ausgefallen als die Fachleute erwartet hätten.

Nach Informationen von Jehn erreichte der Leonidenstrom seinen Höhepunkt am Sonntagvormittag: „Zu diesem Zeitpunkt haben wir einen Meteoriten pro Sekunde gezählt“. Durch die voraussehbare Bahn hätten die Satelliten aber gut geschützt werden können. So seien empfindliche Objektive, etwa das Hubble-Teleskop, vom Teilchenstrom abgewendet worden. Auch andere Satelliten seien so gedreht worden, dass sie den Sternschnuppen möglichst wenig Angriffsfläche boten.

Am frühen Sonntagmorgen zeigte sich am Himmel über Bayern und an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern ein ungewöhnliches Bild. Pro Stunde leuchteten dort etwa fünf seltene „Feuerkugeln“ auf, gleißend helle Sternschnuppen, die fast wie Silvesterraketen wirken. Im übrigen Deutschland habe der wolkenverhangene Himmel das Schauspiel weitgehend verdeckt, sagte Jost Jahn, Sprecher der Vereinigung der Sternenfreunde in Uelzen. Vom Boden aus zu sehen waren etwa 50 Sternschnuppen in der Stunde.

Das erste Leoniden-Maximum sei über Nordamerika gegen 11.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit erreicht worden, sagte Jahn. Das zweite Maximum war rund neun Stunden später über Asien. „Die Astronomen haben den jeweiligen Beginn sehr exakt vorhergesagt. Die Leoniden sind ein guter Test für solche Berechnungen“, sagte Jahn. Der nächste Leonidenstrom wird für November 2002 erwartet. Dann seien die gleißenden Leuchtspuren in der Nacht aber schlechter zu sehen, weil der Himmel zu dieser Zeit vom Vollmond erhellt werde, ergänzte er.

Die Sternschnuppen der Leoniden haben ihren Ursprung im Kometen Tempel-Tuttle. Sie stammen von Kometenbruchstücken, die in den Jahren 1633 bis 1866 von der Sonne aus dem „schmutzigen Schneeball“ Tempel- Tuttle herausgetaut wurden und nun die Bahn der Erde kreuzen. Die Leoniden sind etwa alle 33 Jahre besonders häufig.

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Weitere Informationen zu den Leoniden finden Sie bei der Vereinigung der Sternenfreunde und beim Arbeitskreis Meteore.

dpa
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