Frauen, die ihrer Umgebung von ihrer früheren Brustkrebs-Erkrankung erzählen, erfahren nicht nur Ermutigung und Unterstützung. Zwanzig Prozent von über 300 befragten Frauen klagten über Diskriminierung im Beruf oder Schwierigkeiten mit Versicherungen, berichten Wissenschaftlern der University of Toronto in der Zeitschrift „Psycho-Oncology“.
Das Team um
Donna E. Stewart befragte 378 Frauen, bei denen acht Jahre zuvor die Brustkrebs diagnostiziert worden war und zum Zeitpunkt der Erhebung bereits zwei Jahre als geheilt galten. Mehr als zwei Drittel der betroffenen Frauen hatten im Familien- und Freundeskreis von ihrer Erkrankung berichtet., etwa die Hälfte der Befragten hat die Krankheit gegenüber Kollegen und Vorgesetzten erwähnt. Bei der Befragung zeigte sich, dass zwanzig Prozent der Frauen mit ihrer Offenheit Schwierigkeiten einhandelten.
Nach Meinun der Wissenschaftler müssten sowohl die Betroffenen als auch Ärzte und das Krankenhauspersonal gegen solche Diskriminierungen mit gesundheitlicher Aufklärung und auch mit rechtlichen Mitteln vorgehen. Zur Aufklärung müsste ihrer Ansicht nach unter anderem der Hinweis darauf gehören, dass Brustkrebs nicht ansteckend sei und dass die Hälfte aller Brustkrebspatientinnen länger als fünf Jahre überleben.g
Doris Marszk
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