Verarmte Eltern könnten ihre Kinder genauso gut geistig fördern wie Eltern aus der Mittelschicht. Allein die Armut hindert sie daran. Das legt eine umfangreiche amerikanische Studie nahe. Kinder aus armen Verhältnissen sind oft weniger intelligent, haben ein schlechteres Sprachvermögen und entwickeln geringere soziale Fähigkeiten. Erhalten die Eltern jedoch etwas mehr Einkommen, entwickelten sich die Kinder genauso gut wie ihre Altersgenossen aus besseren Verhältnissen, berichten die Wissenschaftler im Forschungsmagazin “Child Development”.
Der Entwicklungsforscher Eric Dearing von der Pädagogischen Hochschule in Harvard hat die finanziellen Verhältnisse und den Entwicklungsstand von Kindern unter vier Jahren in über 1.200 Familien untersucht. Manche der verarmten Familien darunter erlebten während der Studie leichte Verbesserungen ihres Einkommens.
Obwohl die Familien damit immer noch arm waren, verbesserte sich die Situation für die Kinder grundlegend, fand Dearing. In ihrer geistigen Leistungsfähigkeit waren sie nicht mehr von Kindern der Mittelschicht zu unterscheiden. Verbesserte sich hingegen bei Familien aus der Mittelschicht das Einkommen, hatte dies auf den Entwicklungsstand der Kinder keinen Einfluss.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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