Egal, ob männlich oder weiblich, die Berufsanfänger verdienten durchschnittlich rund 73.000 Mark pro Jahr. „Das ist eine neue Entwicklung,“ sagt Lösch „Bisher hatten die Frauen im Schnitt zwar die besseren Noten und studierten schneller als die Männer, im Beruf verdienten sie aber trotzdem weniger.“
Auch bei den übrigen Fragen ergaben sich kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen wie Männer bewarben sich im Schnitt sieben mal und benötigten vier Vorstellungsgespräche, um eine Stelle zu finden. Immerhin wurden 43 Prozent der Befragten ohne Wartezeiten fündig und 37 Prozent mussten ein bis drei Monate nach einem Job suchen. Die Studiendauer oder Abschlussnote spielten bei der Dauer der Bewerbungsphase keine ausschlaggebende Rolle.
Die Arbeitgeber waren an Zusatzqualifikationen wie Praxiserfahrung, EDV-Kenntnissen und Fremdsprachen interessiert. Deshalb empfahlen die Absolventen auch künftigen Studierenden Erfahrungen durch Praktika oder Berufsausbildungen zu sammeln und ein Auslandssemester einzulegen.
Der Leiter der Studie warnte jedoch davor, die Studie überzubewerten. Zwar hätten immerhin 46,3 Prozent der Angeschriebenen geantwortet, doch möglicherweise reagierten gerade Absolventen ohne Arbeitsplatz oder mit schlechten Positionen weniger häufig. Die Ergebnisse lassen sich deshalb nur bedingt auf die Absolventen des Frühjahrs 2000 verallgemeinern.