Heutige Mütter möchten nicht mit ihren erwachsenen Töchtern tauschen. Diese seien im Beruf zwar erfolgreicher. Im Privatleben aber seien die Töchter weniger glücklich, gaben Frauen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren an. Die Resultate ihrer Befragungen gab Deborah Carr von der Universität von Michigan auf dem Jahrestreffen der Gerontologischen Gesellschaft in Chicago bekannt.
Den Erfolg im Beruf führen die Mütter auf persönliche Eigenschaften der Töchter zurück wie Intelligenz, Ehrgeiz und die Fähigkeit, Job und Familie zu verbinden. Der Frauenbewegung rechnen die Mütter die besseren Berufschancen aber kaum an, erklärte Carr.
Diese Karriere drücke aufs private Glück ihrer Töchter, meinen die Mütter. Der Wunsch, Beruf und Familie zu verbinden, würde oft zu angespannten Familienverhältnissen führen. Das erhöhe den Stress für die Frauen und einige müssten ihre Kinder gar alleine großziehen.
Die Befragungen fanden im Rahmen einer Langzeitstudie statt. Amerikanische Soziologen interviewten über sechshundert Frauen im Alter von 18, 36 und 53 Jahren, die im Jahre 1957 von der Schule in Wisconsin abgegangen waren. Zusätzlich sprach Carr mit einigen Müttern in einem Alter von 59 Jahren.
ddp/bdw – Heike Heinrichs