Zwei bis dreimal öfter als Mädchen sind Jungen im Schulalter von einer Leseschwäche betroffen. Dies berichten US-Forscher, die in einer Studie alle Grundschulkinder einer ganzen Kleinstadt beobachten. Leseschwäche – die Schwierigkeit, trotz ausreichender Instruktion, Intelligenz und sozialem Umfeld Lesen zu lernen – verursacht häufig weitere Lernprobleme bei Kindern.
Unsere Daten zeigen, dass Leseschwäche unter Kindern weit verbreitet ist und bei der Diagnose von Lernschwächen berücksichtigt werden sollte. Zudem sollte dieser Diagnose bei Jungs eine höhere Wahrscheinlichkeit eingeräumt werden als bei Mädchen, so Slavica K. Katusic, Epidemiologin und Hauptautorin der Studie an der Mayo Clinic.
Ihr Team untersucht seit Jahren die Lernschwächen aller 5718 Kinder in Rochester, die zwischen 1976 und 1982 geboren wurden. Im Schnitt betrifft die Leseschwäche zwischen 5,3 und 11,8 Prozent aller Kinder, je nach Definition.
Dörte Sasse
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