Die berüchtigten Substanzen, die den Geruch von Knoblauch und faulen Eiern verursachen, könnten sich ebenso zur Abwehr von Malaria und Krebs eignen. Das berichtete Ian Crandall von der Universität Toronto gestern auf dem 50. Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Tropenmedizin und Hygiene in Atlanta.
Er testete den Effekt von elf künstlichen Schwefelverbindungen, so genannte Disulfide, an Zellen, die mit Malaria infiziert waren. Das überraschende Ergebnis: Verbindungen, die den Malaria-Parasiten töteten, waren zudem gegen Krebszellen aktiv. Disulfide, die keine Wirkung gegen Malaria-Erreger zeigten, waren dagegen auch gegen Krebs machtlos.
Crandall vermutet, dass die übelriechenden Verbindungen die Speicherung einer Substanz verhindern, welche Zellen mit hohem Stoffwechsel normalerweise vor Schäden schützt. Ohne diese Schutzsubstanz sterben die Krebszellen und Zellen, die mit Malaria infiziert sind, allmählich ab.
Er hofft nun, Medikamente gegen Krebs und Malaria zu entwickeln. Einen Nachteil haben die Wirkstoffe jedoch: „Wenn wir ein Reagenzglas öffnen, rennen Alle aus dem Labor.“
Adam Bostanci