Die in der Studie beobachtete Plastizität in der rechten auditorischen Hirnrinde, erklären die Wissenschaftler mit einer Neigung des Gehirnes, Bewegung rechtsseitig zu verarbeiten. In dem Versuch wurde ein sich bewegender Punkt als visueller Reize eingesetzt. Diese Deutung der Ergebnisse wird von der Entdeckung gestützt, dass bei hörenden Menschen die rechte auditorische Hirnrinde auf die Verarbeitung von sich bewegenden Geräuschen spezialisiert ist.
Das Ergebnis stimmt mit einer jüngst veröffentlichten Studie an Blinden überein. Hier stellten Wissenschaftler fest, dass eine Gehirnregion, die bei Sehenden zur Verarbeitung von visuellen Reizen dient, bei Blinden zur Verarbeitung von akustischen Reizen eingesetzt wird. Weiter zeigte sich auch bei diesen Untersuchungen an Blinden, dass bewegte akustische Reize überwiegend in der rechten visuellen Hirnrinde verarbeitet werden.
Die Studie wurde an sechs tauben und sechs hörenden Testpersonen mittels fMRI durchgeführt. Die tauben Versuchspersonen wurden ohne Gehör geboren. Der visueller Reiz bestand aus einem beweglichen Punkt, der abwechselnd das rechte und linke Sehfeld durchlief.