Ob das optische Nachglühen ebenso eng begrenzt ist wie die Gammastrahlung oder gleichmäßig in alle Himmelsrichtungen abgegeben wird, ist unter Astronomen umstritten. Die Entdeckung eines „verwaisten Nachglühens“ stützt die zweite Theorie.
Das Phänomen aufzuspüren erforderte einen immensen Arbeitsaufwand: Die Forscher untersuchten die Datenmengen des Sloan Digital Sky Survey auf weit entfernte Lichtquellen mit stark nachlassender Helligkeit.
In einer sechs Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie wurden sie fündig: Dort spürten sie ein Objekt auf, dass 1999 etwa hundert Mal heller war als die hellste bekannte Supernova. Bei den Aufnahmen aus dem Jahr 2000 hatte sich die Leuchtkraft jedoch um den Faktor zehn vermindert. Daher konnte das Objekt kein Quasar sein, wie die Forscher zunächst vermutet hatten. Aus der Helligkeit im Verhältnis zur Entfernung und aus den charakteristischen Farben der Leuchterscheinung schlossen Beacom und seine Kollegen, dass sie auf ein Gammablitz-Nachglühen gestoßen waren.
Bislang sind etwa tausend der energiereichen, nur wenige Sekunden dauernden Gammablitze beobachtet worden. Das Nachglühen konnte wesentlich seltener aufgespürt werden: Etwa zwanzig Mal entdeckten Astronomen einen hellen Himmelskörper an einer Stelle, an der ein Satellit zuvor einen Gammblitz beobachtet hatte.