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Der mobile Kleincomputer soll die soziale Revolution bringen

Technik|Digitales

Der mobile Kleincomputer soll die soziale Revolution bringen
Nick Jones hat einen Traum: Die Zukunft gehört der jungen „Always-on-Generation“. Mit tragbaren Kleincomputer immer erreichbar, kann sie sich jederzeit jede benötigte Information aus dem Netz holen. Bis zum Jahr 2007 erwartet der Vizepräsident des Marktforschungsunternehmens Gartner Group, dass 75 Prozent der Europäer 80 Prozent ihrer Freizeit in nächster Nähe zu mobilen, elektronischen Kommunikationsgeräten verbringen, die ständig mit dem Netz verbunden sind.

Dann, so die Vision, wird es die Generation der immer Erreichbaren und immer Informierten geben. Diese Massenverbreitung der Alleskönner soll die Gesellschaft verändern. Die Computertechnologie entwickelt sich nach Jones Meinung immer mehr weg von der Unterstützung von Geschäftsabläufen hin zu einem Unterstützer für „Lifestyle“. Jones: „Eine soziale Revolution.“

Zugriff auf Informationen wie günstige Einkaufsmöglichkeiten oder die E-Mail-Adresse des Pizzadienstes – so wurde vor Jahren das Internet als Geschäftsfeld angepriesen. Ähnlich klangen die Versprechungen für das interaktive Fernsehen – TV, das mit dem Internet verschmilzt: Ein Küchengerät im Fernsehen sehen und mit der Fernbedienung auf die Seite des Anbieters surfen, Informationen sammeln, vergleichen und dann in einem Online-Shop kaufen. Und jetzt soll es mit mobilen Kleincomputern funktionieren. „Die Menschen wollen Informationen nicht zu Hause, sondern wenn sie in einem Geschäft sind“, sagt Jones. „Das Internet war nie wirklich zur individuellen Information geeignetet“, meint sein Kollege Nigel Deighton. Im mobilen Zeitalter werde es diese Möglichkeit geben.

„Das Web hat das Leben der Menschen nicht wirklich verändert. Meist ist man weit vom Zugriff weg“, sagt Jones. Doch die Allgegenwart der Informationen und Kommunikationsmöglichkeiten soll dies ändern. „Du wirst nie wieder verloren gehen mit einem mobilen Computer“, sagt Jones. Durch Ortungssysteme kann man den Aufenthaltsort eines Menschen jederzeit überprüfen. Offen bleibe, ob das Eltern mit ihren Kindern tun, Eifersüchtige mit ihren Partnern oder Regierungen mit ihren Bürgern.

Die Gartner-Experten sind sich aber nicht sicher, ob die gängigen Mobilfunkstandards das technische Fundament der Always-on- Gesellschaft bilden können. „UMTS und GPRS kommen zu spät“, meint Deighton. Modernere Lösungen mit höheren Übertragungsraten müssten her. Kabellose Geräteverbindungen wie Bluetooth seien auch nur der Beginn einer Entwicklung.

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In nächster Zukunft allerdings müsse erst eine Bezahlmöglichkeit für Kleinstbeträge (Micropayment) entwickelt werden, sagt Jacqueline Hendriks, Forschungsdirektor bei Gartner. „Es ist verdammt schwierig, eine Leistung für 40 Pfennig zu verkaufen.“ Künftig, empfiehlt Forschungsdirektor Gartner Europe, Eric Paulak, sollten Telekommunikationsanbieter nicht mehr versuchen, alles aus einer Hand anzubieten. Sie bräuchten Partner und Dienstleister: Inhalteanbieter, Menschen, die Portale erstellen oder Unternehmen, die für die Abrechnungen zuständig sind.

Die Gartner-Analysten fragen sich jedoch, ob Mobilfunkanbieter die Möglichkeiten der Always-on-Generation nutzen werden. „Dafür müssen sie sich dramatisch ändern“, sagen die Telekommunikationsexperten. Die Zukunft liege nicht in Sprachdiensten, sondern bei der Datenübertragung. Damit lasse sich ein Geschäft machen.

Matthias Schröter, dpa
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