Nun weisen aber Satellitenbilder aus dem südlichen Irak alle wesentlichen Merkmale eines Einschlagkraters auf. Noch ist unklar wann der Krater entstanden ist, aber Master geht davon aus, dass die Struktur nicht älter als 6.000 Jahre sein kann, berichtet The Telegraph. Der 3 Kilometer messende Krater liegt in der Al `Amarah Gegend etwa 16 Kilometer nordwestlich des Zusammenflusses von Euphrat und Tigris. Diese Gegend war vor über 4.000 Jahren wohl flach von Meerwasser bedeckt. Master geht davon aus, dass ein Einschlag dieser Größenordnung zerstörerische Feuer und Überschwemmungen nach sich gezogen haben muss.
Angenommen Bodenproben bestätigen eine Einschlagszeit um 2.300 vor Christus, so wäre es nicht mehr verwunderlich, warum gerade zu dieser Zeit das Akkad-Reich zusammenbrach. Auch der Niedergang der 5. Dynastie des Alten Reiches in Ägypten und das Verschwinden vieler früher Siedlungen im Heiligen Land könnten dann auf den Einschlag zurückgeführt werden. Und vielleicht bezieht sich auch eine Stelle im Gilgamesch Epos auf eben diesen Meteoriteneinschlag, als es heisst: ?die sieben Richter der Hölle? erhoben ihr Licht und erhellten das Land mit Flammen, und ein Sturm verwandelte den Tag zur Nacht, ?zerschlug das Land wie eine Tasse?, und überschwemmte das Gebiet.
Der Geologe Master stieß eher zufällig auf den Krater, als er in einer Zeitschrift vom Kanalbauprojekt Saddam Husseins las und eines der abgelichteten Fotos eine verdächtig kreisförmige Bodenformation zeigte. Der Vergleich mit weiteren Satellitenbildern zeigte, dass der Krater viele Jahre lang einen kleinen See beinhaltete. ?Durch die Kanalarbeiten wurde der See aber immer kleiner und ein ringförmiger Kamm trat aus der Schüssel ähnlichen Depression hervor. Ein klassisches Merkmal von Meteoritenkratern?, so Master.
Master veröffentlichte seine Entdeckung in der letzten Ausgabe der Zeitschrift Meteoritics & Planetary Science.
Birgit Kahler