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Stress bei der Arbeit stärkt das Immunsystem, brutale Videos schwächen es

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Stress bei der Arbeit stärkt das Immunsystem, brutale Videos schwächen es
Stressige Aufgaben, etwa ein enger Terminplan, kann das Immunsystem stärken. Stress passiv aushalten zu müssen, beispielsweise Gewalt im Fernsehen, schwächt dagegen die Körperabwehr. Zu diesem Ergebnis kommt Jos A. Bosch von der Ohio State University in einer Studie, die er in der aktuellen Ausgabe (September-Oktober 2001) der Fachzeitschrift Psychophysiology veröffentlicht hat.

Bosch und seine Kollegen führten ihre Versuche in einer Gruppe von 34 männlichen Studenten durch. Die Testpersonen mussten zwei unterschiedliche stressige Situationen über sich ergehen lassen: Die erste war eine Zeitaugabe: Die Studenten mussten Wissen auswendig lernen und anschließend eine Prüfung darüber ablegten.

Außerdem sollten Studenten ein für Laien schwer erträgliches Videos über ein chirurgisches Verfahren anschauen. In beiden Fällen ertrugen die Studenten akuten, nicht chronischen Stress. Mit der Gedächtnisaufgabe mussten sie sich aktiv beschäftigten, während sie dem Video passiv ausgesetzt waren.

Um die Auswirkung von aktiver und passiver Stressbewältigung auf das Immunsystem zu untersuchen, ermittelten die Wissenschaftler die Konzentration bestimmter Abwehrproteine, der sogenannten Immunglobuline, im Speichel der Testpersonen. Diese Proteine bilden die erste Verteidigungslinie, die Krankheitserreger überwinden müssen, bevor sie in den Körper eindringen können.

Bosch und seine Kollegen fanden heraus, dass die Gedächtnisaufgabe eine Zunahme der Konzentration eines wichtigen Immunfaktors, des secretory immunuglobulin A oder „SIgA“, im Speichel verursachte. Das Video hatte die entgegengesetzte Wirkung, es senkte die SIgA-Konzentration im Speichel. „Es scheint, dass der Stress durch die Beschäftigung mit der Gedächtnisaufgabe das Immunsystem der Testpersonen aktivierte, während der passiv zu bewältigende Stress beim Anschauen des Videos das Immunsystem hingegen herunter regelte oder schwächte“, so Bosch. Unklar sei jedoch , welche Vorgänge im Körper diese unterschiedlichen Effekte hervorriefen.

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