Kanarienvögel kontrollieren ihre vielfältigen Gesänge durch ein spezielles Stimmbildungsorgan, die so genannte Syrinx. Durch Änderung des Luftdrucks und der Muskelaktivität bilden sich verschiedene Melodien, die aus getrennten Silben bestehen. Amerikanische Wissenschaftler entwickelten mit mathematischen Methoden ein vereinfachtes Modell der Syrinx und imitierten den Gesang der Kanarienvögel. Ihre Berechnungen zeigten, dass Vögel kräftiger blasen und bestimmte Strukturen der Kehle verfestigen, um ihre Gesänge verschieden zu gestalten. Die Ergebnisse veröffentlicht das Wissenschaftsmagazin „Nature?.
Das Stimmbildungsorgan der Vögel liegt an der Gabelung der Luftröhre in die beiden Hauptbronchien. Es presst die Luft durch die engen Öffnungen und lässt bestimmte Gewebslappen ? die so genannten Labia ? auf der inneren und äußeren Seite der Bronchien flattern. Die Luft vibriert, und Schallwellen entstehen, wie Biologe Tim Gardener von der Rockefeller Universität berichtet. Die Schwingungen gestalten die Vögel durch unterschiedlichen Luftdruck und Muskelkontraktionen der Syrinx, die die Festigkeit der Lappen und ihren Abstand zueinander verändern.
Weitere Forschungen sollen zeigen, wie sich die Gehirnaktivität beim Zwitschern ändert und wie die Vögel ihre Gesänge erlernen. Männliche Kanarienvögel nutzen ihre Lieder, um bei den Weibchen ihre Fähigkeiten anzupreisen.
Heike Heinrichs
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