Supermodels in der Werbung kratzen nicht zwangsläufig am Selbstbewusstsein von Frauen. Das Vorurteil, dass Frauen durch die meist unerreichbar schönen Werbe-Ikonen generell zu einem negativen Selbstbild kommen, stimme nicht, fanden fünf Psychologie-Studentinnen an der Universität Würzburg heraus. Mit ihrer Untersuchung belegen sie den dritten Platz beim Deutschen Studienpreis der Hamburger Körber-Stiftung. Die ersten Preise gehen nach Angaben der Stiftung vom Freitag nach Essen, Bremen, Karlsruhe, Berlin und Gießen.
Die Teilnehmerinnen der Würzburger Studie kamen nur zu einer schlechteren Selbsteinschätzung, wenn sie sich direkt mit den Models vergleichen sollten. Dann gaben sie Antworten wie: «So sportlich oder so weiblich wie diese Frau in der Werbung bin ich nicht.» Sollten die Frauen dagegen die Werbekampagne als solche beurteilen, schätzten sie sich selbst als mindestens genauso weiblich oder sportlich ein wie die abgebildeten Models. In diesem Fall habe die Darstellung schöner Menschen vielmehr einen positiven Einfluss auf das Selbstbild, fanden die Würzburger Studentinnen heraus. «Man nähert sich den Models an und schreibt sich deren positive Eigenschaften in stärkerem Maße selbst zu», folgern sie.
Der Studien-Wettbewerb der Körber-Stiftung war unter dem Titel «Bodycheck – wie viel Körper braucht der Mensch?» ausgeschrieben. Die Auszeichnungen werden am 25. Februar 2002 in Berlin von Bundesverfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach überreicht, die auch Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Studienpreises ist. Dann will die Stiftung die anderen ausgezeichneten Arbeiten vorstellen.
dpa
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