Nach Angaben der Bundesgesundheitsministerin erkranken jährlich in Deutschland 340 000 Menschen an Krebs, mehr als 210 000 sterben daran. Therapeutische Innovationen sollten den Patienten schnell zur Verfügung stehen, sagte sie. Es müsse sichergestellt sein, dass alle an diesen Neuerungen teilhaben können. Die Frist für die Zulassung neuer Arzneimittel solle von 210 Tage auf 150 Tage verkürzt werden, was aber nicht zu Lasten der Sicherheit der Arzneimittel gehen dürfe.
Bundespräsident Johannes Rau erinnerte an die ethischen Grenzen der Forschung. Forschung dürfe nicht alles, was sie tun könne, sagte er. Im Hinblick auf die bevorstehende Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Stammzell-Forschung mahnte Rau eine Diskussion in Ruhe an. «Wir brauchen Zeit, die müssen wir uns nehmen», sagte er. Die DFG will am 7. Dezember über einen Förderantrag der Bonner Stammzellforscher Oliver Brüstle und Otmar Wiestler entscheiden. Inzwischen mehren sich die Stimmen, diesen Termin wegen des großen Diskussionsbedarfs erneut zu verschieben.
Der mit 120 000 Mark (rund 61 000 Euro) dotierte Preis gilt als eine der international angesehensten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Er wird seit 36 Jahren von der Robert-Koch-Stiftung in Bonn verliehen.