Bisher ist jedoch nicht klar, ob es überhaupt noch Wasser auf dem Mars gibt. Odyssey wurde daher mit einer sensiblen Infrarot-Kamera ausgestattet, die weniger als ein Grad Wärmeunterschied erfassen kann. Nach Meinung der Forscher dürfte dies ausreichen, um dicht unter der Oberfläche vorhandenes Wasser aufzuspüren.
Das erste Bild der Kamera dient lediglich einem Test und zeigt den Südpol des Nachbarplaneten. Man erkennt deutlich den Temperatur-Unterschied zwischen Tag und Nacht. Der blau dargestellte Südpol besteht zum größten Teil aus Kohlendioxid, der bei einer Temperatur von minus 120 Grad Celsius gefroren ist. Auf der rechten Seite sieht man kalte Winde, die vom Südpol wegziehen.
Die Bilder wurden in einer Höhe von 22.000 Kilometern aufgenommen. Die Sonde befindet sich noch in einer ellipsenförmigen Umlaufbahn und streift dabei regelmäßig die Atmosphäre über dem Nordpol. Dabei wird die Sonde jedesmal etwas abgebremst, bis sie schließlich ihre endgültige Geschwindigkeit erreicht. Odyssey soll dann in etwa 400 Kilometern Höhe kreisförmig den Mars umrunden. Aus dieser Höhe besitzt die Infrarot-Kamera eine Auflösung von etwa hundert Metern.
Bisher gibt es zahlreiche Hinweise darauf, dass es auf dem Mars einmal Flüsse und einen Ozean gegeben hat. Ein Großteil des Wassers dürfte heute gefroren unter der Oberfläche des Planeten verborgen sein. Manche Wissenschaftler glauben aber, dass es auch heute noch Vorgänge auf dem Mars gibt, bei dem das Wasser bis an die Oberfläche gerät.