John Young und seine Kollegen haben nun den körpereigenen Milzbrand-Rezeptor identifiziert, mit dessen Hilfe der letale Faktor und der Ödemfaktor in die Zellen eindringen. Wie Young berichtet, kuppelt sich das protektive Antigen an diesen Rezeptor auf der Zelloberfläche und verschafft den eigentlichen Giftstoffen Einlaß. Weitere Laborstudien ergaben, dass eine frei schwimmende Version des Rezeptors Zellen vor den Giftstoffen der Milzbranderreger schützt. Das protektive Antigen verbindet sich mit dieser wasserlöslichen Version des Milzbrand-Rezeptors. Die Giftstoffe werden dadurch von der Zelloberfläche fern gehalten.
In einer weiteren Studie entschlüsselte das Team um Robert Liddington den Aufbau des letalen Faktors. Die molekularen Einzelheiten der Struktur ermöglichen Rückschlüsse auf Funktion und Evolution dieses Giftes. Beide Studien eröffnen neue Ansätze für die Behandlung von Milzbrand, erklärten die Wissenschaftler.